WOLFGANG FÜNFGELD . 05 Januar 2020 . 0 comments

auf der Suche nach Qualität (5)

falsche Qualitätskriterien

eine Flut von Normen und Gütesiegeln

und immer weniger gute Qualität. Woran liegt es? In der November Ausgabe der Zeitschrift brand eins war das Schwerpunktthema Qualität. Der Autor Wolf Lotter hat hier den Begriff der a-priori-Qualität entwickelt. Das bedeudet so viel wie "von Haus aus" oder von vornherein. Es wird aufgezeigt wie industrielle Qualitätsvorstellungen und Normen wie DIN und ISO den Qualitätsbegriff bereits vereinnahmt haben. Qualität ist, was als Qualität definiert werden kann, was man messen, prüfen und verwalten kann. Diese genormten Materialeigenschaften oder Produktionskriterien werden dann fälschlicherweise, direkt auf das Produkt projeziert. Somit bilden sich leider falsche Einschätzungen über die wirkliche Produktqualität.

Es genügt nicht, ein Produkt nach genormten Materialien in gut oder schlecht einzuteilen. Es braucht mehr: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. So könnte man die kritiklose Anwendung der a-priori-Qualität, die sich in der industrie und in der Bildung verfestigt hat geradezu als Qualitätsnorm dafür festlegen, dass Entwicklung und Innovation nicht mehr stattfindet.*

Damit man mich nicht falsch versteht. Wir brauchen eine Normung. Das ist die Grundlage einer Industriegesellschaft und die Grundlage unseres Wohlstandes. Aber wir bewegen uns in einem Dschungel von gut gemeinten Regeln und Vorschriften die einen klaren Blick auf das Wesentliche vernebeln. Dazu zählen auch Umweltlabels die wie Pilze aus dem Boden sprießen. Doch auch alte Umweltzeichen wie "Der blaue Engel" sind ein Teil des Problems. Als Beispiel die Vergabekriterien "blauer Engel" für emmisionsarme Möbel DE-UZ-38. Hier wird auf 23 Seiten erklärt welche Kriterien ein Produkt bzw. ein Unternehmen erfüllen muss, um dieses Umweltzeichen zu erhalten. Doch nicht jedem ist wirklich bewusst, dass diese Auszeichnung ausschließlich umweltrelevante Aspekte der Produktion und des Produktes bewertet. Es wird nicht die Produktqualität bewertet. Auch gibt es keine Unterscheidungskriterien wenn zwei ähnliche Produkte den blauen Engel erhalten haben, welches ist denn nun umweltfreundlicher?

Unser Möbelbausystem ist nicht mit üblichen Qualitätsnormen zu bewerten. Es ist innovativ, neu und lässt sich nicht in Tabellen und ISO Normen erfassen. Wie können wir potentiellen Kunden zeigen, dass dies ein außergewöhnliches Möbelbausystem ist?  Die Produkt und Umweltqualität des Fünfgeld Möbelbausystems ist auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen, aber sie ist von vornherein, schon als Konzept, einfach da.

 

*zitat: wolf lotter

 

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